Weine und Speisen virtuos kombinieren
Welche Weine passen zum Ostermenü? Welche Flasche öffnet man anlässlich des Essens im Kreis der Familie? Ist dieser Wein tatsächlich die optimale Weinbegleitung für mein Buffet? Eignet sich für dieses Gericht eher ein Weisswein oder ein Rotwein? Ist dieser Jahrgang nicht zu alt für meine Spaghetti Bolognese?
Ein Tag im Küchenmodus: Vormittags füllt man die Gipfeli mit Schinken, nachmittags widmet man sich der Zubereitung eines Brathähnchens mit Kartoffelgratin… Und dann kommt der schicksalhafte Moment, in dem man ruft: «Schatz, kannst du bitte eine Flasche Wein aus dem Keller holen?» Was folgt, ist die unvermeidbare Antwort: «Ja, aber welche?»
Ach ja, der Wein! Seine Auswahl wirft stets Fragen auf.
Die Umsetzung einer Speise ist ja bereits ein wichtiger Schritt, aber die Wahl des passenden Weines macht zusätzlich Druck. Ist dieser Umstand begründet? Oder stresst man sich hier übermässig? Vermutlich trifft irgendwie beides zu!
Das Kopfzerbrechen ist begründet, zumal ein schlecht gewählter Wein an Strahlkraft und Aromatik einbüsst, wenn er nicht exakt auf das Menü abgestimmt wurde. Es geht also darum, einen harmonischen Einklang zwischen den Aromen der Speise und dem Charakter des Weines zu finden, damit sie sich gegenseitig vervollkommnen.
Man sollte sich diesbezüglich jedoch nicht zu sehr unter Druck setzen! Zu einer bestimmten Speise passen angesichts unseres Spektrums ganz sicher zahlreiche Weine, Rebsorten, Assemblagen und Jahrgänge. Hauptsache wir treffen eine Wahl, die uns und unserem Geschmack entspricht.
Ein paar Tipps:
Nachfolgend haben wir dennoch einige Empfehlungen für die erfolgreiche Kombination Ihrer Speisen und Weine:
⚖ Stellen Sie eine Geschmacksbalance her: Weder der Wein noch die Speise sollten einander dominieren. Ausschlaggebend ist die Harmonie der Intensitäten.
🧐 Identifizieren Sie dominante Geschmacksnoten: Orientieren Sie sich an den tonangebenden Aromen Ihrer Speise und jener des Weines. Wenn Sie an diesen jeweils Gefallen finden, dann spricht es für eine gute Wahl.
🧑🍳 Beurteilen Sie die Intensität der Speise: Ist diese leicht oder mächtig und geschmacksintensiv?
🍽 Probieren Sie es mit Feinabstimmung: Bevorzugen Sie kontrastreiche Kombinationen, in denen die Säure des Weines ein cremiges Gericht abrundet? Oder wünschen Sie eher eine einheitlichere Union in Form eines gehaltvollen und samtigeren Weines?
🍇 Berücksichtigen Sie saisonale Produkte: Sie sind oftmals geschmackvoller.
🍷 Setzen Sie beim Kombinieren auf Regionalität: Weine und Speisen aus ein und derselben Region passen häufig von Natur aus gut zusammen.
😁 Spass und Experimente erlaubt: Probieren Sie einfach verschiedene Kombis aus und beweisen Sie Experimentierfreude!
Welche Weine für welche Speisen?
Süssspeisen
Das ist vielleicht das einfachste Zusammenspiel! Süssweine sind geradezu ideale Begleiter für Desserts.
Aber Achtung: Ein Edelsüsser kann zwar als Dessert fungieren, als Dessertbegleitung riskiert man jedoch, dass es zu viel wird
Salzhaltige Speisen
Hier passt ein Wein, der Balance schafft, ohne dass das Salz ihn überdeckt.
🍷 : Fendant, Pinot Blanc ou Gamay, Merlot
Säurehaltige Speisen
Hier ist ein Wein mit feiner Säure gefragt, damit er nicht durch den Säuregehalt der Speise kaschiert wird.
🍷: Petite Arvine, Pinot Gris ou Pinot Noir, Gamaret
Bittere Speisen
Hier gilt es, einen Wein zu wählen, der die Bitterkeit der Speise abzumildern vermag, und gleichzeitig mit Frische und Komplexität punktet.
🍷 : Heida, Chardonnay ou Humagne Rouge, Syrah
Speisen mit Umami-Geschmack
Hier greift man idealerweise zu einem körperreichen Wein mit Struktur und angenehmer Säure, um die Umaminoten des Gerichts auszubalancieren.
🍷 : Johannisberg, Humagne Blanc ou Dôle, Cornalin
Alle genannten Kombinationen sind lediglich Vorschläge. Es liegt an Ihnen, auf Basis der Funktion der jeweiligen Speise und Ihres Weinsortiments im Keller Ihren persönlichen Favoriten zu bestimmen.
Aber nun genug der Erläuterungen, wir geben Ihnen nachfolgend einen köstlichen Vorgeschmack!
An den Herd, fertig... und Prost!
Die goldene Regel in der Küche und am Tisch ist, unseren Geschmacksknospen und uns selbst eine Freude zu machen!