Johannisberg : Geschichte, Geschmack und Kombinationen

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Johannisberg

Das Walliser Terroir ist bekannt dafür Heimat zahlreicher verschiedener Traubensorten zu sein. Der Johannisberg ist eine davon. Sie ist sogar die zweitwichtigste Weissweinsorte der Region – die man auch unter dem Namen Silvaner kennt.

© Olivier Maire

Diese Rebsorte, woher kommt sie?

Weinbau ist bekanntlich keine statische Angelegenheit. Er reagiert einerseits auf klimatische Veränderungen und ökonomische Anforderungen, wie aber auch auf neue Trends im Konsumverhalten einzelner Generationen. Und so erkennt man beispielsweise beim Rückblick auf die Geschichte einer Weinregion, dass 300 Jahre früher eine ganz andere Traubensorte die Wichtigste war, als die, die es heute sind. Meist sind diese Sorten auch nicht verschwunden, sondern nur weniger häufig angebaut. Der Johannisberg ist ein solches Beispiel.

Vor 300 Jahren war sein Image einzigartig. Er zählte nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Mitteleuropa zu den wichtigsten Rebsorten. Alle Hinweise deuten darauf hin, dass die Traube ursprünglich aus dem Donautal stammt – einer Region, die heute zu Österreich gehört. Von dort führte ein Weg den Silvaner nach Osten, in die heutigen Länder Tschechien, Slowenien, Ungarn und Kroatien, wo die Sorte noch heute angebaut wird. Ein weiterer Weg wurde von den Zisterziensermönchen eröffnet, die die Traube 1659 nach Obereisenheim und Castell in Franken brachten. In den folgenden zwei Jahrhunderten verbreitete er sich weit in Deutschland, dem Elsass und der Schweiz.

Dank DNA-Analysen weiss man auch, dass die Eltern des Silvaners Savagnin/Traminer und eine heute unbekannte österreichische hellbeerige Sorte waren.

Die Rebsorte heute

In der französischsprachigen Schweiz (zu der das Wallis gehört) ist der Johannisberg heute die am zweithäufigsten angebaute Rebsorte. Er wird manchmal Rhin oder Gros Rhin genannt (im Gegensatz zu Petit Rhin, dem lokalen Synonym für Riesling). Johannisberg ist eine sehr spät reifende Rebsorte. Sie benötigt daher die besten geschützten, wärmsten Lagen und geeignete Böden. Auch ist er krankheitsanfällig und sehr frostempfindlich.

Speisen & Wein

Im Vergleich zum Fendant, der heute wichtigsten Weissweinsorte des Wallis, ist der Johannisberg aromatisch meist fülliger und dichter, wobei er auch eher zu den nicht aromatischen Traubensorten zählt – also das Gegenteil eines Sauvignon Blanc oder Riesling-Sylavenr ist. Man erkennt gerne Aromen von Pfirsich, Feuerstein, Kräuter und Honig. Es ist auch eine Sorte, die sich zugänglich präsentiert und gemütlich charmant durch den Gaumen rollt. Aus ihr werden sowohl trockene wie auch Weine mit etwas Restsüsse vinifiziert.


 © Cyril Perregaux

Kulinarisch ist der Johannisberg ein perfekter Partner für Fisch, Geflügel aber auch exotische Gerichte mit Tofu und exotischen Gewürzen. Eine Kombination, die man unbedingt ausprobieren muss, ist die mit frischem wiessem Spargel. Seine nussig crèmige Aromatik vermählt sich nahezu perfekt mit einem kühlen Schluck Johannisberg.  

Johannisberg zum Entdecken

- L’Opailleur : Johannisberg Tradition
- Domaines Chevaliers : Johannisberg
- La Cinquième Saison : Johannisberg de Chamoson AOC

Tipps : Was ist die ideale Trinktemperatur?

Die Servicetemperatur des Weins ist genau so wichtig, wie die Wahl des richtigen Weinglases.

Wird ein Wein (Rot- oder Weisswein) zu kalt serviert, erkennt man seine Aromatik kaum, zumal seine Aromastoffe wie blockiert oder anders ausgedrückt «eingefroren» sind. Wir der Wein hingegen zu warm serviert, kann es vorkommen, dass er bitter, pappig, müde oder gar klebrig wirkt. Aromatische Weine werden kühler serviert, als solche, deren Nase weniger explizit wahrgenommen wird. Das gilt auch bei Rotweinsorten.

Ideale Trinktemperaturen sind:

- Leichter Rotwein: 15 bis 16 Grad
- Schwerer Rotwein: 16 bis 18 Grad (oftmals ist Zimmertemperatur schon zu warm)
- Spritziger Weisswein: 8 bis 10 Grad
- Schwerer, barriquebetonter Weisswein: 10 bis 12 Grad
- Rosé: 10 – 13 Grad
- Einfacher Schaumwein: 6 bis 10 Grad
- Top-Champagner. 8 bis 11 Grad
- Süsswein: 6 bis 8 Grad

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Ihr Degustationsprofil

Haben Sie manchmal Mühe, Ihr Geschmack und Ihre Vorlieben in Sachen Wein in Worte zu fassen. Mit diesem Tool werdet ihr ein ganz persönliches Degustationsprofil erstellen und den passenden Walliser Wein wählen.

Aprikose, Zitrus-, exotische Früchte, rote Beeren, Mandeln usw.Fruchtig

Veilchen, Holunder, Linde, Rose usw.Floral

geringer Alkoholgehalt, wenig TannineLeicht

Mittelkräftig

Alkohol, Säure und intensive AromenKräftig

von Säure dominiert, die ihm ein frisches Aussehen verleihtLebendig

Mässig lebendig

ohne Säure, rund, weichZart

ohne RestzuckerTrocken

Mittelfüllig

weich, fleischigFüllig

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