Syrah – die Walliser Jubiläumstraube
1925 wurde der erste Walliser Syrah vinifiziert – 100 Jahre später sind die Walliser Syrahs weltbekannt. Charakteristisch für einen Shiraz ist seine dunkle Farbe und seine würzig-pfeffrigen, speckigen und ledrigen Aromen. Zudem passen sie perfekt zur herbstlichen Küche mit Wildgerichten.
Syrah und seine Herkunft
Im Wallis beginnt eine önologische Kultur, die von der Rhône geprägt ist – ihr Name ist Syrah. Beim Rhônetal denken Weinliebhaber aus aller Welt an die Güte dieser dunkelhäutigen, kräftigen Traube und natürlich an Namen wie Hermitage und Côte Rôtie.
Was vielen allerdings nicht bewusst ist, ist dass der Ursprung der über 800 Kilometer langen Rhône das Wallis ist. Und hier wurde vor 100 Jahren der erste Syrah vinifiziert – inzwischen kultivieren fast alle Walliser Winzer ihren Syrah.
© Olivier Maire
Ins Wallis kam die Sorte übrigens dank dem Agraringenieur Dr. Henry Wuilloud, der sie von einer Reise im August 1921 nach Tain-l’Hermitage im Rhonetal mitbrachte und in der Walliser Staatskellerei in Leytron einführte. 1925 erschien dann der erste Walliser Syrah.
Wie erkennt man einen typischen Syrah?
Wichtig zu wissen, dass man aus dieser kräftigen Sorte sowohl ganz einfache Alltagsweine kreieren kann, die in jungen Jahren zu geniessen sind, wie aber auch komplexe höchst dunkle Charakterweine, die auch nach Jahrzehnte der Lagerung grosse Freude bereiten.
Beim Genuss des Syrah erlebt man einen markanten aromatischen Unterschied, je nach Weinglas, dass man verwendet. Man besten sollte das Glas etwas grösser sein – im Stil des bauchigen Pinot Noir Glases, wobei noch besser «eiförmig».
Ein klassischer Syrah ist ein dunkler, dichter Wein mit kräftigen, runden Tanninen und Aromen von Blaubeeren, Pflaumen, Tabak, Pfeffer, Leder und Schokolade. Auch kann er speckig und rauchig wirken. Es ist ein echter Charakterwein mit einem spannenden Geschmacksbild. Seine Struktur ist weich und erdig und im Vergleich zum Cabernet Sauvignon kommt der Syrah auf jeden Fall samtiger und zugänglicher daher.
© Florian Bouvet Fournier, Cave du Tunnel
Tipps zur Verkostung
Aufgrund des oft hohen Alkoholgehalts und der aromatischen Dichte sollte man Syrah-Weine auf jeden Fall dekantieren und ihnen viel Luft zum Atmen geben, ehe man den ersten Schluck geniesst.
Auch unbedingt auf die Temperatur achten. ‹Zimmertemperatur› (in der heutigen Zeit) ist zu warm und lässt den Wein «marmeladig» schmecken. Also bitte die Weine gerne auf 16 – 18 Grad kühlen. Man kann auch grad den Dekanter dazu in den Kühlschrank stellen oder während der kalten Jahreszeiten auf den Balkon.
Syrah ist zudem ein herrlicher Speisepartner. Im Herbst drängt sich die Kombination mit Wildgerichten auf. Perfekt sind aber auch Gerichte mit Lamm oder Speisen, die eine leichte Speck- oder Rauchnote aufweisen, ebenso wie zu Kreationen mit schwarzen Oliven. Dunkleres Fleisch und exotische Gewürze bringen die Fruchtnoten des Weins perfekt zur Geltung.
© Thomas Masotti
Syrah zum Entdecken :
- Simone Maye : Syrah 2024, «Prés-des-Pierres»
- Défayes & Crettenand :Syrah 2023, Leytron
- Vin d’œuvre : Syrah 2022, Love never dies
Sie mögen Syrah?
Dann sind diese Veranstaltungen genau das Richtige für Sie!
Anlässlich der 100. Syrah-Lese in diesem Jahr hat Dr. José Vouillamoz, international renommierter Ampelologe aus dem Wallis, in Zusammenarbeit mit Swiss Wine Valais aussergewöhnliche Veranstaltungen organisiert.
- Syrah Garden Party: 11. September, Fully
- LôDzè Wine & Dine: 8. Oktober, Martigny
- Syrah-Masterclass bei Expovina: 9. November, Zürich
- Syrah-Masterclass bei VINEA: 15. November, Sierre
- Grand Gala de la Syrah: 11. Dezember, Zürich
Bonus: Warum schadet Luft dem Wein?
Nicht generell, aber doch etwas, denn Wein, der im Verlauf seines Ausbaus oder seiner Lagerung zu viel mit Luft in Berührung kam, etwa in angebrochenen Fässern oder auch Flaschen, verliert an Frische und Bukett und nimmt einen eigenartigen breiten Geschmack und Geruch an.
Der Fremdton entsteht durch eine allmähliche Oxidation von Bukettstoffen und Alkohol zu Acetaldehyd. Er kann durch eine stets volle Lagerung im Fass, ausreichende Schwefelung und rechtzeitige Flaschenfüllung vermieden werden.
Ein stärkerer Luftgeschmack kann durch Einleiten von Kohlensäure oder Verschnitt mit jungem, spritzigem Wein gemildert werden. Der freie Raum unter dem Verschluss von Weinflaschen soll bei Stillwein möglichst klein sein.
Bei Schaumweinflaschen beträgt er etwa 15 Kubikzentimeter, damit die Kohlensäure sich bei Erwärmung ausdehnen kann, ohne die Flaschen zu sprengen.